Das Beste an meinen Kitelehrer_innen!

von 28. Mai 2020Aufsteiger, Einsteiger, Kinder, Unterwegs

von Matteo

von Matteo

Was ist das wichtigste, was eine Kitelehrerin oder ein Kitelehrer haben muss?

Sie oder er muss lustig sein, meint Matteo. Was sonst noch wichtig ist? Hier kommen Matteos Erfahrungen und Tipps für die perfekten Kite-Instuctor.

Kitesurfen ist eigentlich ganz einfach und darum muss eine Kitelehrerin oder ein Kitelehrer vor allem lustig sein und mir helfen alles auszuprobieren, was ich machen möchte!

Ich war schon ein paarmal in der Kiteschule, beim ersten mal war ich acht Jahre alt. Natürlich hatten Jooris und ich nicht so viel Lust, erst die ganze Theorie zu lernen sondern wollten es gleich ausprobieren. Wir durften auch direkt ins Wasser, weil wir schon gut mit Trainingskites und Lenkdrachen fliegen konnten.

Beim allerersten Mal waren wir am Neusiedler See in Österreich. Das ist eigentlich ein Stehrevier, aber es ist überall mindestens 1,30m und an vielen Stellen auch tiefer – ich konnte also nirgendwo stehen. Wir haben mit einem kleinen Mattenkite mit 5qm geübt. Das hat für uns ausgereicht, weil ich erst 28kg gewogen habe und Jooris ungefähr 33kg.

Ich weiß nicht warum viele Erwachsene Wasserstart schwierig finden. Das ist eigentlich ganz einfach. Man lenkt in eine Richtung und schon steht man auf dem Brett und kann losfahren.

Aber da es doch etwas tief war und überall Schilf am Rand, durften wir noch nicht allein los. Unsere Kitelehrerin hatte Angst, dass wir nicht zurück kommen und konnte nicht schnell genug hinterher laufen oder schwimmen. Darum hat sie zwei Safety-Leashes verbunden und an unser Trapez gehängt, sodass wir zwar ein paar Meter, aber eben nicht richtig kiten konnten.

Als am dritten Tag ein anderer Lehrer kam, haben wir ihn direkt überredet, eine viel längere Leine zu nehmen. Da hat es schon richtig Spaß gemacht.

Als nächstes war ich in El Gouna beim KBC. Da haben wir mit Andrej geübt, einem ganz tollen Kitelehrer. Andrej ist total lieb und geduldig und kann super erklären. Außerdem geht mir das Wasser da nur bis zu den Knien oder der Hüfte und wir durften darum gleich allein auprobieren. Klar sind wir alle beide ein paarmal reingefallen, aber ziemlich schnell konnten wir schon 50 oder 100 Meter fahren. Blöd ist nur, dass man zurück laufen muss, wenn man noch nicht Höhe halten kann. Aber ich hatte Glück. Meist hat Andrej mich einfach an seiner Safety-Leash eingehakt und während ich den Kite gehalten habe, hat er mich gezogen.

Manchmal war es doof, dass Jooris und ich mit einem Kite geübt haben und uns abwechseln mussten. Wenn man dann grade nicht dran ist, steht man rum und muss so lange warten. Aber dafür hat Andrej die Stunde immer so lang gemacht, wie wir Lust hatten, meistens sogar länger als geplant. Die Kitestation  vom KBC in El Gouna ist toll. Da gibt es auch eine Bar mit den besten Oreo-Shakes!

Richtig Kitesurfen gelernt haben wir dann ungefähr ein Jahr später auf Sizilien. Wir waren da auch beim KBC in LoStagnone bei Marsala, ganz an der Westspitze von Sizilien. Wir sind mit dem Auto dahin gefahren, das waren über 2.400km und hat drei Tage gedauert. Weil wir noch ein bißchen verlängert haben, mussten wir zurück sogar in zwei Tagen fahren.

Es gab noch keine richtige Station, nur ein großes Zelt für etwas Schatten, aber es war super, dass Jooris und ich uns diesmal keinen Kite mehr teilen mussten. Jeder von uns durfte einen Kite haben und mit einem Kitelehrer allein unterwegs sein. Martin konnte genau wie Andrej total gut erklären und nach zwei oder drei Stunden konnte ich dann schon Höhe laufen. Das heißt natürlich vor allem, dass man nicht mehr zurück laufen muss und die ganze Zeit so lange über das Wasser flitzen kann, wie man will. Martin hat mir dann auch die Wende beigebracht, was auch ziemlich einfach ist. Man lenkt einfach in die andere Richtung – und dann fährt man auch dahin. Wir durften dann schon ganz allein auf das Wasser, weil wir schon Kitelevel 5 hatten.

Ich wollte auch unbedingt springen lernen und obwohl ich noch nicht sooo gut fahren konnte, hat Martin das auch mit mir geübt. Erstmal ohne Brett, aber das macht auch super viel Spaß!

Toll war es auch, dass Dominik, Martin, Toine und die anderen Kitelehre_innen uns viele andere Tipps gegeben haben, was wir machen können, als kein Wind war. Wir haben zum Beispiel Stand-up-Paddling ausprobiert und waren an tollen Klippen, von wo aus man ein paar Meter runter ins Meer springen kann.

Wie muss die oder der perfekte Kitelehrer_in sein?
  • nett!
  • lustig sein und Witze machen!
  • so lange mit mir kiten, wie ich Lust habe
  • gut erklären können.
  • beim Zurücklaufen helfen oder mich ziehen, damit es nicht so anstrengend wird
  • nicht so viel reden, sondern ausprobieren
  • mir das zeigen, was ich lernen möchte

Direkt als wir zurück in Deutschland waren, wollten wir auf keinen Fall mehr warten und Kitesufen auch „zu Hause“ ausprobieren.

Darum sind wir ein paar Tage später nochmal für einen Tag und in den Herbstferien für ein Wochenende ans Ijsselmeer nach Friesland gefahren. Da haben wir uns Kites und Boards geliehen. Wir sind bis zum letzten Tag der Saison geblieben und während das Team vom KBC die ganze Station für den Winter aufgeräumt hat, waren wir fast allein auf dem Wasser.

Als wir dann gemerkt haben, dass es uns allen auch bei schlechtem Wetter Spaß macht zu kiten haben Carola und Michael entschlossen, dass wir uns eigenes Material kaufen. Das ist super, denn jetzt können wir immer zum Kitesurfen gehen, wenn genug Wind ist und wir am Wochenende Zeit haben. Jetzt können wir allein üben. Meist übt Jooris die Tricks zuerst und kann sie mir dann auch beibringen.

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